KINDER- UND JUGENDLICHEN-PSYCHOTHERAPIE
Zeitschrift für Psychoanalyse und Tiefenpsychologie

Die führende
Fachzeitschrift für
Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse

Aus dem Inhalt 

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  • KATARINA BUSCH & SUSANNE BENZEL

    »Also, ich hab’ dann versucht, mir, ähm,
    die Pulsadern aufzuschneiden.«

    Bedeutungen von Suizidalität in der Adoleszenz
    im Kontext von Optimierungsanforderungen.
    Eine sozialpsychologisch-fallrekonstruktive Betrachtung

    In diesem Beitrag werden psychosoziale Bedeutungen von Suizidalität angesichts von Optimierungs­an­forde­rungen in der Adoleszenz beleuchtet. Denn Anforderungen, sich selbst zu optimieren, stetig zu verbessern und die eigene Leistung zu steigern, werden zeitdiagnostisch auch für die Adoleszenz als eine der relevantesten kulturellen Leitvorstellungen in westlich geprägten Gegenwarts­gesellschaften erachtet. Auch familial werden diese Leitbilder übersetzt und folgenreich in Eltern-Kind-Beziehungen vermittelt.

    Anhand eines Fallbeispiels aus einer qualitativ-rekonstruktiven und sozialpsychologisch orientierten Forschung werden die komplexen Zusammenhänge von Optimierungsanforderungen in der Adoleszenz und Suizidalität unter Berücksichtigung der biographischen Disposition präzisiert. Der suizidalen Handlung kommt in diesem Fall die Bedeutung eines unüberhörbaren Alarmsignals zu, angesichts einer spezifischen Figur von Selbstentwertung versus Selbst­überhöhung. Kulturell betrachtet kann der Akt als ein verzweifelter Ausbruchsversuch angesichts stetiger Optimierungsanforderungen verstanden werden. 

  • Psychoanalytische Leitlinie der VAKJP

    FRANZ TIMMERMANN / CHRISTOPH RADAJ /

    SHADI DASTYARI / CHARLOTTE WUPPERMANN

    Suizidalität und Adoleszenz

    Es werden zunächst einige Aspekte aufgelistet, die als Rahmen der eigentlichen Betrachtung gelten. Nach einer theoretischen Zuordnung von ›Adoleszenz und Suizidalität‹ werden in den Kapiteln Diagnostik und Psychotherapie Phänomene aus der Alltagspraxis aufgezeigt.

    Im ersten Kontakt kann durch die Betroffenen bereits eine extreme Form der szenischen Darstellung zwischen den Polen bagatellisierender Ablehnung und mörderischem Hass sichtbar werden. Sprachlosigkeit und Angst vor der Veränderung seitens des Patienten sowie Ohnmachts­gefühle seitens des Therapeuten können zunächst den Aufbau einer Beziehung verhindern. Aber destruktive ­Affekte des Patienten dienen allem Anschein zum Trotz dem Leben.

    Prognostisch bedeutsam kann dabei nicht so sehr die Erhebung über die Qualität der Objekt­beziehungen sein, sondern der Versuch, als Therapeut stabil zu bleiben und außerhalb einer ausschließlich störungs­orientierten Sichtweise gemeinsam mit dem Patienten auf die Suche nach neuen Bildern zu gehen. Eine intersubjek­tive therapeutische Vorgehensweise kann dabei den tieferen Sinn enthalten, dass Adoleszente Suizidalität auch als stabilisierendes Identitätsmerkmal benötigen und dieses mit inneren oder realen Objekten in Verbindung bringen. Suizidalität kann dabei die unterschiedlichsten Bedeutungen einnehmen und sich in den verschiedenen Phasen der Adoleszenz ebenso verschieden gestalten.

  • GUDRUN KALLENBACH

    »Ich heiße Paul und ich bin ein Junge.«

    Spezifische Aspekte in der psychodynamischen *
    Psychotherapie mit transsexuellen Jugendlichen

    Die Adoleszenz ist die Phase in der psychosexuellen Entwicklung, in der die Geschlechtsidentität in ihrer Ausgestaltung von Jugendlichen intensiv reflektiert und in verschiedenen Ausprägungen und Facetten erprobt wird. Je nach individueller Entwicklung finden sich Jugendliche in einer cis-Identität oder eben auch in non-binären Identitätskonzepten wieder.

    In diesem Artikel geht es um die Gruppe der transsexuellen Jugendlichen, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht hinreichend identifizieren können. Sie empfinden sich als non-binär und wünschen sich eine Transidentität, die in eine Transsexualität münden soll. In der Psychotherapie mit dieser Gruppe von Adoleszenten ist Hilfe und Unterstützung in ihrem Identitätsprozess erforderlich.

    Im Text werden neben der Einordnung in psychoanalytische Theorie anhand von Fallbeispielen Aspekte der Behandlungstechnik gezeigt und reflektiert.

  • JAKOB ERNE

    »Und da wollt’ ich am liebsten
    im Boden versinken«

    Das Phänomen Scham in Theorie und klinischer Praxis

    Scham wird im vorliegenden Beitrag sowohl als intrapsychischer wie auch als interpersonaler (Beziehungs-)Affekt beschrieben. Scham markiert hierbei nicht nur die Diskrepanz zwischen Ich und Ich-Ideal, welche im unmittelbaren Schamerleben deutlich wird, sondern kann auch eine entwicklungs­fördernde Wirkung haben, die insbesondere in der Spätadoleszenz zum Tragen kommt. Unterlegt durch Fallvignetten wird zunächst eine Phänomenologie der Scham präsentiert, gefolgt von einem kurzen historischen Abriss der Entwicklung psychoanalytischer Schamkonzepte. Der Beitrag fokussiert auf Schamkonzepte in der Behandlung junger Erwachsener und endet mit einer ausführlicheren Falldarstellung aus der Praxis. 

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